Programm 2010

Rhein – Reise – Romantik
Brentano-Kolloquium 2010
10. bis 12. September
Vorträge – Liederabend – Lesung – Ausstellung – Hörspiel


Freitag, 10. September 2010

18 Uhr: Eröffnung Ausstellung
Mutter Beethoven-Haus, Wambachstraße 204

19 Uhr: Eröffnung der Bildpräsentation EDITHA Pröbstle - Illustrationen zu Clemens Brentanos Märchen

20 Uhr. Liederabend „Des Knaben Wunderhorn“
Der österreichische Bariton Wolfgang Holzmair, der als Lied- und Opernsänger regelmäßig in den internationalen Musikzentren auftritt und dabei mit den führenden europäischen und amerikanischen Orchestern, mit Dirigenten wie Blomstedt, Boulez, Chailly, Harnoncourt, Norrington und Ozawa zusammenarbeitet, und die Pianistin Therese Lindquist präsentieren ein Programm rund um Texte aus der von Clemens Brentano und Achim von Arnim zusammengetragenen Liedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“. Neben Repertoireklassikern wie Brahms, Mahler, Mendelssohn und Schumann servieren die beiden am Salzburger Mozarteum lehrenden Interpreten auch besondere musikalische Raritäten, Vertonungen beispielsweise von Arnold Schönberg, Franz Schreker, Erich Zeisl und Robert Schollum. Den Abend eröffnen wird Holzmair mit Luise Reichardts „Wassernot“, besser bekannt als „Mosel-Eisgangs-Lied“. Die Reichardt, Tochter von Johann Friedrich Reichardt und eine Zeitgenossen Brentanos, erbte als Harfenistin und Liedkomponistin das väterliche Talent und dirigierte als erste Frau öffentliche Konzerte.
Ort: CoenenPalais, Hofstraße 272
Eintrittspreis: 18 Euro, Ermäßigung für Schüler und Studenten 5 Euro

Samstag, 11. September 2010

9.30 Uhr Vorträge

14 Uhr Literarische Führung durch Ehrenbreitstein



Nur wenige Schritte vom Coenen-Palais entfernt erblickte Clemens Brentano am 9. September 1778 im Haus seiner Großmutter Sophie La Roche, die mit ihrem „Fräulein von Sternheim“ gerade einen der größten empfindsamen Bestseller geschrieben hatte, in der Hofstraße in Ehrenbreitstein das Licht der Welt. In einem Haus, in dessen Salon die literarische Elite der Zeit immer wieder zu Gast war, darunter auch der junge Goethe. Mehr als 200 Jahre später, am 20. September 1904, wurde gleichfalls in Ehrenbreitstein der Schriftsteller, Journalist und Mäzen Joseph Breitbach geboren, dessen Stiftung den nach ihm benannten Preis verleiht, eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen in Deutschland. Folgen Sie Manfred Diehl auf literarischen Spuren durch Ehrenbreitstein.
Treffpunkt: CoenenPalais, Hofstraße 272
Eintrittspreis: 5 Euro

15.30 Uhr Vorträge


20 Uhr Lesung „Der Knabe singt’s im Wunderhorn“
2005, zum 200. Geburtstag der Brentano/Arnimschen Liedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“, lud der Heidelberger Schriftsteller, Kritiker und literarische Stadtführer Michael Buselmeier, Jahrgang 1938, Schriftsteller und Geisteswissenschaftler aus ganz Europa dazu ein, eigene Texte – Gedichte, Prosastücke oder Essays – zu einer Anthologie beizutragen, die sich der Heidelberger Romantik und speziell dem „Wunderhorn“ widmen und nach deren Aktualität fragen sollte. Ergebnis ist eine stilistisch höchst vielfältige Sammlung, zu der unter anderem Oskar Pastior, Ulf Stolterfoth, Ferdinand Schmatz, Dorothea Grünzweig und Uwe Kolbe Beiträge lieferten. Buselmeier, der im vergangenen Jahr mit Michael Braun die Anthologie „Der gelbe Akrobat. 100 deutsche Gedichte der Gegenwart“ veröffentlichte, wird Beispiele aus „Der Knabe singt’s im Wunderhorn“ vorstellen – ebenso unterhaltsam wie informativ verquickt mit seinem umfassenden Wissen über die Heidelberger Romantik einst und heute.
Ort: CoenenPalais, Hofstraße 272
Eintrittspreis: 10 Euro, Ermäßigung für Schüler und Studenten 2 Euro

Sonntag, 12. September 2010

9.30 Uhr Vorträge

15.30 Uhr Visualisierung des Hörspiels „Strom – Strömung“ von Ute-Christine Krupp
„Es könnte doch sein, dass man einen Wasserhahn aufdreht und ein ganzer Ozean kommt heraus.“ Diesen Satz von Peter Sloterdijk hat die 1962 in der Pfalz geborene Ute-Christine Krupp ihrem Hörspiel vorangestellt, das sich mit „dem Strom“, genauer: mit dem Rhein auseinandersetzt, Sehnsuchtsziel nicht nur der Romantik. Mit den Gedanken der Passagiere an Bord eines Rheinschiffes, die sich mit dem Fließen des Stroms bewegen, zu Assoziationen und Bildern abschweifen. Die Banalität der touristisch aufbereiteten Rheinattraktionen, die Gedanken und Orte von Dichtern am Rhein, eine Rheinlieder übende Sängerin. All das fließt zu einem akustischen Tableau zusammen, das an diesem Nachmittag zu Gehör gebracht und visualisiert wird. Ute-Christine Krupp, die als Autorin, Kritikerin und Herausgeberin in Köln und Berlin lebt und u. a. mit dem Joseph Breitbach- und dem Martha Saalfeld-Förderpreis ausgezeichnet wurde, ist dabei anwesend und zum Gespräch bereit.
Das Hörspiel wurde von Martin Lilkendey bebildert. Er lehrt an der Universität Koblenz-Landau.
Der Eintritt zur Veranstaltung, in deren Anschluss eine Führung durch die Brentano-Ausstellung angeboten wird, ist frei.
Ort: Mutter Beethoven-Haus, Wambachstraße 204